Leben wir in einer Simulation?
Die Physik geht bislang mehrheitlich davon aus, dass unsere Realität aus Materie und Energie, aus Raum und Zeit besteht, welche physikalischen Grundkräften unterworfen sind. In ihren Augen ist das Universum während des Urknalls aus einer einzelnen Singularität entstanden und dehnt sich seither immer weiter aus. Während dieses Ereignisses entstand alles, was wir heute kennen und noch nicht kennen; sämtliche Materie, Antimaterie und all die schwer verständlichen Energien, welche die Physik als rechnerische Hilfsmittel verwendet, um ihr Modell erklären zu können.
Doch was, wenn diese Grundannahme völlig falsch ist?
Bereits die Quantenphysik mit ihrem Doppelspaltexperiment und ihrer Quantenverschränkung stellte klassische Teilchenphysiker wie Albert Einstein auf eine harte Probe und ließ ihn Wortschöpfungen, wie „spukhafte Fernwirkung“ erschaffen.
Quantenverschränkung ist ein quantenmechanisches Phänomen, bei dem zwei oder mehr Teilchen so eng miteinander verbunden sind, dass der Zustand eines Teilchens sofort den Zustand des anderen beeinflusst, unabhängig von der Entfernung zwischen ihnen. Sie funktioniert, selbst, wenn sie sich Lichtjahre voneinander entfernt befinden.
Das Doppelspaltexperiment wiederum beweist, dass Elektronen, also kleinste Bestandteile der Teilchenphysik, sich wie eine Welle verhalten, wenn sie durch zwei Spalte gleichzeitig geschickt werden. Sie bilden dann ein, eigentlich nur für Wellen typisches Interferenzmuster. Das jedoch ist bei Teilchen völlig unmöglich und widerspricht fundamental jeder Logik.
Will man nun aber herausfinden, warum das so ist, indem man die Elektronen beim Durchschreiten der Spalte misst, verhalten sie sich auf wundersame Weise wieder wie Teilchen und folgen somit der Logik.
Mit anderen Worten: Erst bei der Messung verhalten sich Elektronen beim Doppelspaltinstrument so, dass die Physik sie logisch erklären kann. Findet jedoch keine Messung statt, ist ihr Verhalten unerklärbar und unlogisch.
Doch wie kann das sein? Eine mögliche Erklärung für dieses und viele weitere, eigentlich unerklärliche Phänomene der Physik, könnte eine recht junge Theorie sein, wonach unsere Realität gar nicht wirklich aus Materie, Energie und physikalischen Grundkräften besteht, sondern vielmehr aus reinen Informationen.
In dieser Realität würde Materie Daten darstellen und physikalische Gesetzmäßigkeiten wären nicht anderes, als Regeln, nach denen diese Daten interagieren. Die Realität, wie wir sie kennen, wäre nichts anderes, als eine digitale Simulation, deren Regeln von Physikern wie Einstein, Heisenberg und anderen, nach und nach erkundet und bestaunt würden.
Mit anderen Worten: Diese Physiker entschlüsseln nach und nach, auf welchen Regeln basierend ein Programmierer unsere Realität erschaffen hat, ohne dabei jedoch zu erkennen, dass es diesen Programmierer überhaupt gibt und dass unsere Realität eigentlich nur eine Illusion ist.
Es gibt nicht nur in der Quantenphysik deutliche Hinweise darauf, dass es die Realität, die wir wahrzunehmen glauben, gar nicht gibt. Auch in unserer Natur finden wir zahlreiche Hinweise.
Bereits früh erkannten Menschen, dass die Natur gewissen mathematischen Regeln folgt. Vieles ist beispielsweise nach den Regeln des goldenen Schnitts aufgebaut. Die sprichwörtliche Vielfalt unserer Natur ist bei genauerem Hinsehen gar nicht so vielfältig, sondern folgt ein paar mehr oder weniger starren Regeln, die zudem auch noch mathematisch beschreibbar sind.
So spielt Symmetrie beispielsweise im Aufbau unserer Natur eine große Rolle.
Fast alles, was lebt, ist irgendwie symmetrisch aufgebaut, egal ob Mensch, Tier oder Pflanze.
Dabei werden natürliche Strukturen auf jede Größenebene skaliert und in ähnlicher Weise abgebildet. Man mag glauben, unser Universum sei ein Fraktal, in dem sich altbekannte Muster immer und immer wiederholen, egal wie weit man hinein oder heraus zoomt. Dabei gibt es nur wenige Variationen, die eine optische Veränderung erzeugen.
Alles scheint einen Kern oder ein Zentrum zu benötigen, um den sich weitere Einheiten gruppieren. Atome, unsere Zellen, unsere Erde, unser Sonnensystem, unsere Galaxie.
Zudem nehmen wir unsere Realität nur in unserer unmittelbaren Umgebung wirklich scharf und detailreich wahr. Je weiter etwas von uns entfernt ist, umso mehr verliert es an Detailreichtum und Schärfe. Natürlich werden Augenärzte nun sofort darauf hinweisen, dass dies mit der Unzulänglichkeit unseres Sehvermögens zusammenhängt, welches weit entfernte Objekte einfach nicht mehr so gut erkennen könne.
Doch was, wenn es sich bei dieser „Sehschwäche“ einfach nur um eine der vielen Regeln handelt, mit der unsere Realität programmiert wurde? Müssen wir diese Schwäche denn zwangsläufig haben? Was ist der tiefere Sinn hinter ihr?
Jeder Programmierer wird mir sofort zustimmen, dass eine der wichtigsten Aufgaben bei der Programmherstellung ist, den Code möglichst kleinzuhalten. Wiederkehrende Aufgaben und Darstellungen werden daher in Routinen ausgelagert, die immer aufgerufen werden, wenn es nötig ist. Wer schon einmal eine digitale Welt, etwa für ein Computerspiel, programmiert hat, weiß die Symmetrie der in ihr enthaltenen Objekte zu schätzen. Denn um ein symmetrisches Objekt zu beschreiben, braucht es nur die Hälfte der Daten, welche dann auf der Symmetrieachse gespiegelt werden.
Auch werden Daten erst dann geladen, wenn sie wirklich benötigt werden. Hat der Spieler einen bestimmten Raum noch gar nicht geladen, existiert dieser nur als digitales Gerüst auf der Festplatte. Erst wenn der Spieler den Raum erreicht hat, werden die entsprechenden Daten in den Arbeitsspeicher geladen und der Spieler kann sie sehen.
Es ist also wie bei weit entfernten Objekten, die wir nur unscharf wahrnehmen. Möglicherweise tun wir dies nur, weil diese Objekte (für uns) noch gar nicht vollständig geladen wurden, um Speicherplatz zu sparen.
Auch der mathematische Aufbau der uns umgebenen Natur, inklusive des Universums, würde dieser Logik folgen. Der Programmcode für nur immer die gleiche Unterroutine aus, um unsere Welt auf der nächstgrößeren Skalierungsebene darzustellen.
Wenn wir also annehmen, dass wir gar nicht in einem physischen Universum existieren, sondern lediglich Teil einer Simulation sind, würde dies gleich mehrere Phänomene erklären, die seit der Antike von Philosophen bestaunt wurden und die in unserer heutigen Zeit, Quantenphysiker vor schier unlösbare Fragen stellt.
Und auch Religionen wären damit erklärbar, bzw. verschiedene Aussagen der unterschiedlichsten Religionen. Gott wäre dann mit dem Programmierer gleichzusetzen und Reinkarnation wäre nichts weiter als ein neues „Leben“ im alten Spiel, also ein Neustart der Spielerfigur mir etwas anderen Eigenschaften.
Dieser Artikel wird fortgesetzt.