Anzeichen, dass du ein Sigmamann bist
Der Sigmamann ist der seltenste aller männlichen Persönlichkeitstypen. In der Popkultur und in den Weiten der Online-Communities haben sich einige Begriffe breit gemacht, besonders in Diskussionen über Dating und Beziehungen sowie die Rolle von Männern innerhalb sozialer Hierarchien. Von den dominierenden Alphas über die Betas bis hin zu den mysteriösen Sigmas, Omegas und Deltas – die Bandbreite ist riesig. Da wir hier keine Zeit für das ganze Alphabet haben, konzentrieren wir uns auf den Sigmamann, den seltensten Persönlichkeitstyp unter Männern, und erkunden, wie du erkennen kannst, ob du ein Sigmamann bist.
Bevor sich jemand beschwert von wegen Männer in enge Kategorien zwängen – natürlich nicht! Wir sind ja nicht bei Social Media. Diese Kategorien sind keine strikten Klassifizierungen oder wissenschaftlichen Modelle, sondern vielmehr Modelle, um verschiedene Persönlichkeitstypen zu beschreiben und zu verstehen. Männer können selbstverständlich auch eine Mischung aus verschiedenen Merkmalen aufweisen. Beispielsweise kann jemand in beruflichen Situationen Alpha-ähnliche Eigenschaften zeigen und in Beziehungen eher Beta- oder Sigma-ähnliche.
Damit wir den Vergleich haben, zuerst kurz zu Alpha- und Betamännern.
Alphamänner
Das Alphamännchen ist in der Biologie und in der Tierwelt das dominanteste Wesen der Gruppe. Es trommelt auf seine Brust und brüllt: „Hier bin ich, Welt!“ In der Hierarchie steht es an oberster Stelle. In der Gesellschaft sind es jene Männer, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wenn sie den Raum betreten. Sie suchen Bestätigung und Aufmerksamkeit und blühen regelrecht auf, wenn sie im Mittelpunkt stehen. Alphas sind so selbstbewusst, dass sie jeden Kampf mit dem Spiegel gewinnen. Sie ergreifen gern die Initiative, treffen Entscheidungen und verfolgen entschlossen ihre Ziele. Vor Konfrontation und Herausforderungen scheuen sie sich nicht. Beruflich sind sie oft sehr erfolgreich. Die Damenwelt fühlt sich vom Alphamann angezogen. Er ist der charismatische Hauptdarsteller eines jeden Rosamunde-Pilcher-Romans. Sein selbstsicheres Auftreten und die Tatsache, dass er oft Respekt und Autorität genießt, strahlen Sicherheit und Stabilität aus. Nicht zu vergessen die gute alte Hypogamie: Frauen haben oft eine Schwäche für Männer, die in der Gesellschaft eine bedeutende Stellung einnehmen.
Betamänner
Nicht alle Frauen fallen jedoch für die Alphas. Manche bevorzugen eher Betamänner. Der Begriff Betamännchen kann negativ konnotiert sein – als Follower, passiv, unterwürfig – oder positiv – empathisch, kooperationsbereit. Im Gegensatz zum Alpha-Don-Juan steht der Beta weiter unten auf der sozialen Leiter. Betas überlassen gerne anderen die Führung und Initiative. Sie sind weniger dominant, weniger aggressiv und weniger selbstbewusst. Sie legen auch weniger Wert auf sozialen Status. Sie bekommen im Club nicht den VIP-Tisch, haben aber auch nicht ständig den Stress, den Bauchansatz zu verbergen. Das heißt nicht, dass sie nicht erfolgreich sein können. Zu ihren Fähigkeiten zählt Empathie. Sie können sich gut in andere hineinversetzen und Probleme mit Diplomatie lösen. Ihre zurückhaltende, manchmal sogar schüchterne Art wirkt auf Frauen einfühlsam und süß. Für eine Frau, der Bodenständigkeit wichtig ist und die es angenehm findet, wenn ein Mann nicht zu sehr auf äußerliche Anerkennung fixiert ist, ist dieser Typ vielleicht genau die richtige Wahl.
Sigmamänner
Sigmamänner sind die seltenste Art von Mann. Das liegt an der Mischung ihrer speziellen Eigenschaften, die sie so interessant machen. Der Begriff ist relativ neu. Ich habe ihn bis vor etwa einem Jahr noch nicht gekannt und habe mich dann intensiver damit beschäftigt. Die Definitionen von Sigma variieren stark. Zunächst gibt es die skeptische oder sogar diffamierende Sichtweise: Der Stern behauptet beispielsweise, die Attitüde des Sigma-Manns biete die perfekte Ausrede für soziale Abgeschiedenheit. Er sei herablassend, abgestumpft und sexistisch. Man bringt den Sigmamann auch mit der Misogynie in Verbindung, so als wäre ein Mann mit Sigma-Merkmalen nichts weiter als ein mürrischer, gekränkter Einzelgänger, der Frauen hasst. Natürlich gibt es unter Männern mit Sigma-Merkmalen solche, die eine Wut auf Frauen entwickelt haben – aufgrund von schlechten Erfahrungen oder weil sie sich ihnen überlegen fühlen. Doch diese Männer existieren in allen Gruppen, ganz unabhängig davon, ob sie Alpha, Beta oder Sigma sind. Dieses überzogene Pauschalurteil greift meiner Meinung nach zu kurz, denn nicht jeder Einzelgänger hegt eine Feindseligkeit gegenüber Frauen.
Die Definition eines Sigma-Manns kann auch ganz anders lauten und sehr positiv sein. Diese Sichtweise entspricht auch meiner Beobachtung. Grundsätzlich ist der Sigmamann ein selbstbewusster, unabhängiger Denker, ein Individualist. Wenn du die folgenden Merkmale, die zusammen einen seltenen und faszinierenden Persönlichkeitstyp ergeben, in dir selbst erkennst, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass du zu der Gruppe der Sigmamänner gehörst.
Anzeichen Nr. 1: Unabhängiges Denken
Ein Sigmamann zeichnet sich durch sein unabhängiges Denken aus. Er trifft seine Entscheidungen eigenständig und lässt sich nicht leicht von äußeren Einflüssen beeinflussen. Wenn du ein Sigmamann bist, denkst du viel und tiefgründig über alle möglichen Themen nach, ohne dich an Trends oder gängigen Meinungen zu orientieren. Du entwickelst deine eigenen Ansichten und Ideen. Ein Sigma hinterfragt, was er liest oder hört. Er weigert sich, Regeln oder Empfehlungen blind zu folgen, wenn seine eigenen Recherchen und Erfahrungen zu einem anderen Schluss kommen. Das bedeutet nicht, dass er immer richtig liegt, aber er vertraut seinem eigenen Denken mehr als Autoritäten. Er ist vielseitig interessiert und saugt Informationen auf, um sich ein umfassendes Bild zu machen und fundierte Entscheidungen treffen zu können.
Anzeichen Nr. 2: Unabhängigkeit und Freiheit
Ein Sigma strebt oft nicht nach Macht, einem sehr hohen Einkommen oder einer Karriere. Obwohl ein Sigmamann motiviert und selbstbewusst seine Ziele verfolgt, muss er nicht unbedingt der Chef sein. Es geht ihm nicht darum, an der Spitze der sozialen Hierarchie zu stehen. Stattdessen legt er großen Wert auf Unabhängigkeit und Freiheit. Frauen fühlen sich oft von seiner eigenständigen Art angezogen. Das bedeutet nicht, dass er keine Autorität oder Führungsqualitäten besitzen kann. Aufgrund seiner ausgeglichenen Persönlichkeit wird er von anderen geschätzt, sei es im privaten oder im beruflichen Umfeld. Dennoch sucht er diese gehobenen Positionen oder den Status nicht. Im Gegensatz zum extrovertierten Alpha zieht sich der Sigmamann lieber zurück. Er muss nicht im Rampenlicht stehen. Im Gegenteil, er fühlt sich wohl, wenn er nicht im Mittelpunkt steht. „Einsamer Wolf“ passt gut, weil er sich in seiner eigenen Gesellschaft wohlfühlt. Er benötigt keine Beziehung zu einer Frau und ist auch nicht darauf angewiesen, ständig von Menschen umgeben zu sein, um zufrieden und erfüllt zu sein. Und obwohl Sigma-Männer oft als Einzelgänger betrachtet werden, sind sie trotzdem in der Lage, sich in sozialen Situationen anzupassen. Dennoch ziehen sie es vor, alleine zu sein oder in kleinen vertrauten Kreisen.
Anzeichen Nr. 3: Geringes Bedürfnis nach sozialer Validierung
Anders als der Alpha legt ein Sigmamann auch wenig Wert auf soziale Validierung und Akzeptanz. Er braucht keine externe Bestätigung und kein Publikum, um aufzublühen. Tatsächliche Sigmamänner – und ich spreche jetzt nicht von prominenten Männern, die vorgeben, zu diesem seltenen Persönlichkeitstyp zu gehören – sieht man nicht auf Instagram, wie sie sich bemühen, täglich tolle Bilder von sich zu posten, um Aufmerksamkeit, Likes und Bestätigung zu erhalten. Wenn du ein Sigmamann bist, scherst du dich nicht um die Meinung der anderen. Im übertragenen Sinne – also metaphorisch – zeigst du ihr eher den Mittelfinger. Es ist dir egal, ob du aneckst oder polarisierst. Gesellschaftliche Erwartungen und Normen kümmern dich wenig. Du lässt dich auch nicht unter Druck setzen, sondern handelst nach deinem eigenen Kompass und nicht nach den Überzeugungen, die von der Gesellschaft, der Politik oder von populären Bewegungen und Trends vorgegeben werden. Sigmamänner sind schwer einzuordnen, weil sie ihre eigenen Standards und Werte haben, die nicht immer den üblichen Kategorien entsprechen.
Anzeichen Nr. 4: Selbstbewusstsein und Authentizität
Ein Sigmamann schöpft seine Kraft, seine Überzeugung und seine Motivation sowie seinen Selbstwert aus seinen eigenen Fähigkeiten. Er lässt sich weder Gedanken, Lifestyle noch Verhalten von der Bestätigung anderer diktieren. In einer Welt, die oft von äußeren Bewertungen und Bestätigungen geprägt ist, ist diese Fähigkeit, seine eigene unabhängige Kraftquelle zu sein, eine bewundernswerte Eigenschaft. Bist du ein Sigmamann, hast du aufgrund deiner zurückgezogenen Natur möglicherweise weniger Übung im Umgang mit sozialen Interaktionen, insbesondere wenn es um das Kennenlernen von Frauen, Dating und Beziehungen geht. Small Talk, der in solchen Kennenlernsituationen oft gefragt ist, liegt Sigmamännern eher weniger. Sie können darum manchmal etwas schroff, unbeholfen oder auch überheblich wirken – letzteres irrtümlicherweise. Das wertvollste Merkmal eines Sigmamanns ist seine Authentizität. Man weiß, woran man bei ihm ist, und das macht ihn natürlich nicht unbedingt beliebt, da er ja nicht versucht, anderen zu gefallen, sondern aus Überzeugung handelt und spricht. Menschen, die sich nicht groß die Mühe machen, hinter sein Wesen zu blicken, können ihn für arrogant oder überheblich halten, was aber ein Missverständnis ist. Ein Sigmamann stellt sich nicht über andere Menschen, er geht einfach seinen eigenen Weg. Wenn man ihn besser kennenlernt, schätzt man ihn umso mehr für sein authentisches Wesen.
Einige Merkmale überschneiden sich natürlich mit anderen Persönlichkeitstypen, aber die Essenz eines Sigmamanns liegt in seiner Kombination von Eigenschaften, die ihn zu einem interessanten und oft missverstandenen Individuum machen. Erkennst du dich in den Merkmalen eines Sigmamanns wieder?