Das Wow-Signal ziehen wir jetzt 45 Jahre hinter uns her, und es gibt immer noch keine Antwort, was das eigentlich sein soll.
Die Zahlen, die ihr hier seht, also 6 EQUJ5, das ist die Signalstärke, die man hier erkennen kann. Normalerweise sind diese Signalstärken bis 9 begrenzt, und alles, was darüber hinausgeht, kriegt einen Buchstaben. Ja, so stark war’s, konnte die Skala das gar nicht richtig erfassen, sondern musste quasi dann Buchstaben verwenden, um die Signalstärke dann dementsprechend auch abdrucken zu können. Und deswegen war das „Wow“! Na, was zum Kuckuck soll das für ein Signal gewesen sein?
Nun, das Teleskop, das damals dazu verwendet wurde, also dieses Radioteleskop, war stationär; das konnte man nicht schwenken. Das Problem war, dass es eben mit der Erdrotation dieses Signal empfangen hat. Damals gab es auch noch nicht diese Koordination zwischen verschiedenen Teleskopen, dass man jetzt gesagt hätte, man richtet schnell ein anderes Radioteleskop dementsprechend in diese Richtung aus, um das Ganze zu checken. Das ging alles viel zu schnell, und am Ende des Tages haben wir einen Durchlauf mit der Erdrotation von einem Signal, welches irgendwoher kommt.
Dann hat man in den letzten Jahrzehnten versucht herauszufinden, wo könnte es denn hergekommen sein. Man wusste ja ungefähr, in welche Richtung man mit diesem Radioteleskop geguckt hat. Das heißt also, den Himmelsausschnitt konnte man rekonstruieren. Deswegen hat man eine ganze Zeit lang in diesem Himmelsausschnitt in der Sagittarius-Konstellation nach möglichen Kandidaten gesucht, wo man dann auch sagen kann: „Ja, okay, das könnte jetzt mal so ein Kandidat sein, ein Stern, wo wir davon ausgehen, das kommt jetzt so in die Richtung, wo man auch davon ausgehen kann, dass dort eventuell eine außerirdische Zivilisation existiert.“
Das ist ja auch der Hintergrund, dass viele denken, das könnte was von einer außerirdischen Zivilisation sein. Es könnte alles Mögliche sein, aber es könnte tatsächlich auch ein Signal einer außerirdischen Zivilisation sein. Die Suche in diesem Bereich und in der Sagittarius-Konstellation hat nach Jahrzehnten dann erst die Ergebnisse geliefert. Anfang dieses Jahres, im Mai, hat man eine Veröffentlichung gemacht mit einem Stern, der sich in dieser Konstellation befindet und der eventuell dafür verantwortlich sein könnte. Also nicht der Stern selber, sondern eine mögliche Zivilisation, die sich in diesem Sternensystem aufhält.
Der Stern selber, den man dort isoliert hat, ist tatsächlich ein interessanter Stern. Er ähnelt unserer Sonne. Das heißt, er ist von der Masse her ähnlich gelagert, von der Oberflächentemperatur ähnlich. Was man allerdings noch nicht weiß, ist, ob es dort Planeten gibt. Das wäre zumindest mal der erste Hinweis. Aber man muss natürlich schon auch sagen, naja, Sterne wie unser Kamerad hier in 1800 Lichtjahren Entfernung haben wahrscheinlich Planeten und mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit natürlich auch erdähnliche Planeten.
Die hat endlich im Sinne von Gesteinsplanet. Der Stern hat mit Sicherheit auch eine habitable Zone, also wie unsere Sonne, in circa einer astronomischen Einheit. Wenn da irgendein Planet wäre, dann wäre die Chance relativ groß, dass es dort an der Oberfläche auch flüssiges Wasser gibt. Das würden die Chancen dann steigen, also die Chance wird dann steigen, dass es auf diesem Planeten tatsächlich auch gereicht hat, um Leben auszubilden. Und dann im weiteren auch für eine Zivilisation, die in der Lage war, vor ca. 1800 Jahren ein Radiosignal abzusenden, welches wir dann empfangen haben.
Ehrlicherweise muss man sagen, der Zufall wäre sehr groß, denn dass sich eine Zivilisation in 1800 Lichtjahren Entfernung befindet, die Radiosignale aussendet, die Chancen sind sehr gering. Aber auch nur aus unserem Wissen heraus muss man ja auch ehrlicherweise zugeben, also wir sagen natürlich, okay, also normalerweise ist es wahrscheinlich eher nicht so. Na, aber wir wissen ja noch zu wenig. Das heißt also, wir wissen ja nicht, wie viele Planeten es da draußen mit Leben gibt. Wir wissen nicht, wie viele Zivilisationen sich entwickelt haben, und deswegen ist die Aussage natürlich immer auf unserem Wissensstand beruht.
Und dann sagen wir, wie gesagt, könnte es eher ähnliche Planeten geben. Aber die meisten erdähnlichen Planeten, die wir bis dato entdeckt haben, da draußen, machen nicht so sehr den Eindruck, als wären sie so wie unsere Erde. Sondern sie unterscheiden sich teilweise wirklich extrem von unserer Erde aufgrund des Abstandes zum Stern, aufgrund der Größe und aufgrund der ganzen Informationen, die wir von diesen Planeten bekommen. Sie sind tatsächlich entweder extrem heiß, staubtrocken oder zu nass.
Das heißt, einige Planeten, zum Beispiel auch das Trappist-System, haben wohl einen Wasseranteil von über 20 Prozent. Und das würde bedeuten, dass es auf diesem Planeten Kilometer tiefe Ozeane gibt, über den gesamten Planeten verteilt. Das heißt also, Ozeanien, ein reiner Planet mit Ozeanen oder, wie hier jetzt zum Beispiel, einfach nur staubtrocken.
Es ist natürlich die Frage, was braucht das Leben eigentlich, um sich zu entwickeln? Und auch hier geht unser Wissen natürlich immer auch von dem aus, was wir kennen. Das ist nun mal so, wissenschaftlich begründbar ist das deshalb auch, weil wir eine Grundlage brauchen, um uns zu orientieren. Das heißt also, wonach suchen wir denn da draußen, wenn wir was suchen? Ja, Sonnenschein mit dem entsprechenden Planeten, die sich in einer habitable Zone um den Stern bewegen, das wäre ein guter Kandidat. Da würden wir jetzt sagen: „Ja, das könnte schon hinhauen.“
Aber, und da kommen wir eben zu diesem großen Aber bezüglich der Untersuchung dieses Sterns: Das wurde nämlich durchgeführt, und zwar über mehrere Monate hinweg mit zwei verschiedenen Teleskopen. Man hat Technologiesignaturen gesucht, das heißt also irgendetwas, was darauf hindeutet, dass von diesem Stern aus zum Beispiel Radiosignale abgesendet werden oder dass dort irgendetwas zu sehen ist, was uns darauf hindeuten könnte, dass da was sein könnte. Ja, sehr viele Konjunktive, aber so ist es nun mal.
Die Untersuchungen haben leider, leider nichts Besonderes ergeben. Das heißt also, keine riesengroßen Strukturen um diesen Stern herum, zum Beispiel eine Dysonsphäre oder größere Mega-Strukturen, die eine fortgeschrittene Zivilisation errichtet haben könnte. Aber das tun wir ja auch nicht. Das heißt also, wir haben ja jetzt auch um unsere Sonne herum kein Riesenkonstrukt oder geschweige denn um unseren Planeten herum. Das einzige, was man machen könnte bei unserem Planeten, ist, wenn man sowas hätte wie das James-Webb-Teleskop.
Also die Gegenstände hier 1.800 Lichtjahre von uns entfernt, wenn die auf unserem Planeten gucken würden und die Atmosphäre betrachten würden, dann würden sie feststellen, dass dort Schadstoffe drin sind. Schadstoffe, die nicht vom Planeten selber stammen, sondern müssen irgendjemand Blödsinn machen. Ja, und diese irgendjemand ist wohl eine Zivilisation. Und das können wir natürlich auch machen.
Dieser Stern ist leider so gelagert, dass ein Transit momentan zumindest noch nicht festgestellt wurde. Also, dass dann ein Planet vor dem Stern vorbeizieht, das wäre aber auch die Grundlage dafür, dass man mit dem James-Webb-Teleskop diese Atmosphäre genau untersuchen könnte.
Gilt im Übrigen auch für die. Die können unseren Planeten auch nicht beobachten, wenn er einen Transit vollzieht. Das heißt also, in dem Fall funktioniert das eben nicht. Aber das ist erst der Anfang dessen, was man da draußen suchen könnte. Das heißt also, nur weil es jetzt eben nicht geklappt hat mit einem eindeutigen Hinweis, dass da draußen eine Zivilisation existiert, heißt das nicht, dass das nicht so ist.
Sondern jetzt geht es eben darum, weitere Untersuchungen durchzuführen und dementsprechend diesen Stern weiter zu beobachten und vielleicht in der Sagittarius-Konstellation noch andere Kandidaten zu entdecken, von denen aus dieses Wow-Signal abgesendet worden sein könnte. Und vielleicht haben wir ja Glück und finden tatsächlich eine außerirdische Zivilisation, die Radiosignale absendet. Das wäre der absolute Hammer, meine Lieben, und würde wahrscheinlich unser Denken radikal ändern, was das Universum angeht.